Häufig gestellte Fragen

Was ist das Bußsakrament?

Jesus liegt die Versöhnung der Menschen am Herzen. Der Mensch darf trotz Schuld und Versagen sich ihm anvertrauen im Wissen, dass Gott ihm verzeiht. Im Auftrag Jesu bietet die Kirche diese Versöhnungsbereitschaft im Sakrament der Buße oder (besser:) Sakrament der Versöhnung an. Wer ehrlichen Herzens seine Schuld vor einem Priester bekennt und sich fest vornimmt, sich zu bessern bzw. die Verfehlung wieder gut zu machen, wird in der Beichte vom Priester von seinen Sünden losgesprochen. Dabei handelt der Priester stellvertretend für Gott.

Was geschieht bei der Beichte? Wie läuft sie ab?

Die Feier der Versöhnung findet im Beichtstuhl oder heute auch häufig in einem Beichtzimmer statt. In einem offenen Gespräch bekennt der Beichtende seine Schuld. Er erhält vom Priester in Stellvertretung Gottes die Zusage, dass seine Schuld vergeben ist. Sichtbares Zeichen dafür ist am Ende der Lossprechung das Kreuzzeichen. Als Erinnerung daran, dass mit dem Tode Jesu die Versöhnung unwiderruflich geworden ist.

Das Bußsakrament läuft im Wesentlichen immer in der folgenden Form ab:

  • Begrüßung
  • Sündenbekenntnis
  • Zuspruch des Priesters
  • Lossprechung
  • Lobpreis Gottes und Entlassung 

Was ist das Beichtgeheimnis?

Die Kirche stellt das Beichtgespräch unter höchsten Schutz und verpflichtet den Priester ist zur absoluten Geheimhaltung. Dieses sog. Beichtgeheimnis wird auch vom Staat respektiert, was sich auch darin äußert, dass die Priester vor Gericht nicht gezwungen werden, den Inhalt einer Beichte preiszugeben.

Wann soll man beichten?

Grundsätzlich ist dieses Sakrament nicht an eine bestimmte Zeit gebunden. Es wird aber von der Kirche empfohlen, besonders in der Zeit vor Ostern (österliche Bußzeit) oder vor Weihnachten (Adventszeit) dieses Sakrament zu empfangen. Darüber hinaus kann man zu jedem Zeitpunkt einen Priester um ein Beichtgespräch ersuchen und so oft, wie man möchte.

Was ist der Unterschied zwischen Beichte und Bußgottesdienst?

Die Bußandacht oder der Bußgottesdienst ist eine Wortgottesfeier  in der Gemeinde, die den besonderen Akzent auf das Nachdenken über die eigenen Verfehlungen (Gewissenserforschung) legt und wo die versammelte Gemeinde Gott um Lossprechung von Fehler und Versagen bittet. Durch solche Bußgottesdienste wird der kirchliche, d.h. gemeinschaftliche Charakter der Versöhnung betont. Der Bußgottesdienst ergänzt die Einzelbeichte und gewährt den Mitfeiernden Befreiung von leichten Sünden. Schwere Verfehlungen bedürfen aber der persönlichen Beichte. Nur sie hat sakramentalen Charakter.

Was ist der Unterschied zwischen einer „Ohrenbeichte“ und einem Beichtgespräch?

Die „klassische“ Beichte findet im Beichtstuhl der Kirche statt. Der Beichtende betritt den Beichtstuhl. Er bekennt und bereut seine Verfehlungen (Sünden). Der Priester erteilt die (sakramentale) Lossprechung, die den folgenden Wortlaut hat: "Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich Dich los von Deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

Im Gegensatz zur anonymen Beichte im Beichtstuhl findet das Beichtgespräch in einem geeigneten Raum in einer offenen und persönlicheren Atmosphäre statt. Die Beichtende wird vom Priester begrüßt und führt dann mit ihm ein Beichtgespräch, an dem zum Schluss die Lossprechung durch den Priester steht.