Kirchenfenster

Für die Gestaltung der Kirchenfenster und des Altarwandbildes konnte der Künstler Hermann Gottfried gewonnen werden. Am 24. Februar 1978 fand ein erstes Gespräch zwischen dem damaligen Pfarrer Helmut Heinz, Vertretern der Pfarrgemeinde St. Marien und Hermann Gottfried statt. Die Arbeiten dauerten insgesamt sieben Jahre. Am 9. Juni 1985 konnte ihre Fertigstellung mit einem Kirchenkonzert feierlich begangen werden. 

Der Künstler Hermann Gottfried

- Geboren am 30.1.1929 in Düren
- 1946-48 Studium an der Kunstakademie in Kassel bei Professor Kai H. Nebel, K. Gerbeth und W. Recker
- 1948-50 das Studium als Patroneur (Musterzeichner) und von 1951-53 als Glasmaler
- 1953 Erste glasmalerische Arbeiten
- 1963 Fresko- und Seccomalereien (Wandmalereien auf Trockenputz) im Kirchenraum
- 1975-76 Durchbruch zu einer thematisch wie gestalterisch übergreifenden Arbeit durch die  Gesamtausmalung der Kirche St. Hubertus in Köln-Flittard
- 1983 bis 1988 Gestaltung des großen Fensterzyklus der Kirche St. Matthias in Berlin-Schöneberg
- Bedeutende Arbeiten u.a. am Straßburger Münster, in Kölner Kirchen (vor allem Groß St. Martin und St. Aposteln) und in anderen Kirchen in Deutschland (Berlin, Düsseldorf, Paderborn usw.) 

Hermann Gottfried wohnte und arbeitete lange in Herkenrath, einem Stadtteil von Bergisch Gladbach. Seit 2011 lebt er in Bad Neuenahr.                                           

Die Kirchenfenster und das Altarwandbild in St. Marien, Gronau

 (aus den Erläuterungen von Dr. Friedhelm Hofmann, seinerzeit Pfarrer am Kölner Dom und Künstlerseelsorger des Erzbistums Köln, heute Bischof von Würzburg)

„Der Weg christlicher Kunstgeschichte, ausgehend von den frühen Fresken in den Katakomben Roms über die frühchristlichen Mosaiken der römischen Basiliken und der karolingischen Renaissance, führt über romanische und gotische Kirchbauten mit ihrer Wand- und Fenstergestaltung bis hin zum jubilierenden Barock. Dort scheint die Summe aller Erfahrung christlicher Kunst in eine Apotheose Gottes gemündet zu sein, die das vollendete Gesamtkunstwerk schuf. Später gibt es nur noch vereinzelte Kunstwerke in den Kirchen, freilich mit wiederholtem Versuch, das Gesamtkunstwerk aufzurufen. Nachdem sich aber die Entwicklung der Kunst aus dem Sakralbereich in den profanen, Raum verselbständigt hat, scheint sich der Triumph des Barock nicht mehr einstellen zu können. In St. Marien zu Gronau jedoch ist durch die glückliche, freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Theologen und Künstler eine Ausgestaltung der Kirche erfolgt, die sowohl an das reichhaltige theologische Programm der Barockkirchen als auch an die nahezu umfassende Wand- und Fenstergestaltung des Raumes heranreicht.“

Die Grundlage für die Gesamtkomposition aller Kirchenfenster und Wandbilder in St. Marien ist die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen.

Die fünf westlichen Seitenfenster nehmen folgende Themen auf:

Erstes Fenster:       Gott erschafft die Welt

Zweites Fenster:     Gottes Verheißung an Abraham

Drittes Fenster:      Gott gibt Israel die Zehn Gebote

Viertes Fenster:      Resignation und Sendung des Propheten Elija

Fünftes Fenster:     Der Neue Bund – Erfüllung durch Jesus Christus

 

Weitere Fenster:

Auf der Orgelempore

Über dem Hauptportal im Eingangsbereich

Neben dem Sakristeieingang

Großes Chorfenster auf der Ostseite

Rundfenster unter dem Eingangsfenster

In der Taufkapelle (im Turm)

 

Das Altarwandbild

„Im Dreiklang von Kreuz, Altar und vermittelndem Kreis wird die Vergangenheit, Gegenwart

und Zukunft aufgerufen … Wie im Fenster des himmlischen Jerusalems so spiegelt auch das Altarbild im

Ineinandergreifen von Quadrat und Kreis die erlösende Verwandlung der Welt durch Gott wider.“ (Dr. Hofmann)